Mit Finetrading den Factoring-Umsatz steigern

KMU-Finanzierung im Wandel

Sven Koch, Tim Schade. Dieser Beitrag veranschaulicht, dass durch das wachsende Interesse an alternativen Finanzierungsinstrumenten und den erheblichen Refinanzierungsbedarf der sogenannten KMUs die Instrumente Finetrading und Factoring nicht unbedingt miteinander konkurrieren müssen. Die Finanzierung mittels Finetrading und Factoring kann zu einer Working-Capital-Optimierung des Kunden führen und nach Ansicht der Autoren der Factoring-Branche möglicherweise weiteres Wachstumspotenzial eröffnen.

Die Finanzierung mittelständischer Unternehmen in Deutschland befindet sich im Wandel. Der klassische Bankkredit bildet weiterhin den Kern der Fremdfinanzierung, wird aber zunehmend durch alternative und bankenunabhängige Finanzierungsinstrumente (beispielsweise Factoring) ergänzt.1) Das Gesamtvolumen der deutschen Factoring-Branche beträgt 189,8 Milliarden Euro im Jahr 2014 und weist einen Umsatzanstieg von 10,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf. Damit steuert die deutsche Factoring-Branche auf die 200-Milliarden-Marke zu.2) Dennoch gilt neben dem klassischen Bankkredit der Handelskredit als das wichtigste Finanzierungsinstrument im Rahmen der kurzfristigen Fremdfinanzierung kleiner, mittlerer und großer Unternehmen (vgl. Abbildung 1, Seite 2). Dieser komplementiert oder substituiert kurzfristige Bankkredite, die häufig in Form eines Kontokorrentkredits zur Verfügung stehen.3)

Bedeutung von Handelskrediten

Die Deutsche Bundesbank konstatiert in einer Sonderauswertung von Unternehmensabschlüssen die hohe Bedeutung von Handelskrediten für die Unternehmensfinanzierung in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen am Beispiel des Großhandels und der Handelsvermittlung, dass die durchschnittliche Höhe der Forderungen aus Lieferung und Leistung 25,4 Prozent der Bilanzsumme (62,6 Milliarden Euro) sowie die durchschnittliche Höhe der Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung 18,5 Prozent der Bilanzsumme (45,4 Milliarden Euro) ausmachen und in Abhängigkeit des Wirtschaftszweigs und der Unternehmensgröße stark variiert (Abbildung 1).

Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse eine besondere Bedeutung von Handelskrediten für sehr kleine, kleine und mittlere Unternehmen sowie Unternehmen mit hohem Wareneinsatz.4)

Das Studienergebnis des Atradius-Zahlungsbarometers konstatiert für den deutschen Unternehmenssektor eine durchschnittliche Forderungslaufzeit von 43 Tagen. Insgesamt nannten 65,2 Prozent der befragten Unternehmen eine Forderungslaufzeit zwischen null bis 30 Tagen, 21,7 Prozent eine Forderungslaufzeit von 31 bis 60 Tagen und rund 13 Prozent eine Laufzeit von mehr als 60 Tagen.

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Sonderveröffentlichung vom 15.07.2015